Die gesetzliche Rentenversicherung

Der berühmte Satz: „Eines ist sicher: Die Renten“ hat man sich vor etwa 20 Jahren vertan?

Die gesetzliche Rentenversicherung handelt nach dem Solidaritätsprinzip. Alle Arbeitnehmer kommen für die Rentenzahlungen jetziger Pensionäre auf. Nun ist daraus ein Problem entstanden: Der demografische Wandel. Die Gesellschaft hat sich gewandelt; die Menschen werden nicht nur immer älter, sondern es gibt immer mehr ältere Menschen, also Leistungsempfänger. Die arbeitende Generation kann nicht mithalten; die Rentenversicherung müsste immens hohe Beträge verlangen, um dem Solidaritätsprinzip der Rentenversicherung nachkommen zu können.

Nicht nur Arbeitnehmer und Arbeitgeber, sondern viele Selbstständige zahlen in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Mit diesen Beiträgen bilden alle Zahlenden und Empfänger eine Solidaritätsgemeinschaft. Jeder, der in der deutschen Rentenversicherung versichert ist, hat einen Anspruch auf die Rente. Die gesetzliche Rentenversicherung übernimmt weiterhin die Verantwortung, Pflegebedürftigen mit der gesetzlichen Pflegeversicherung und Leistungen zur Rehabilitation zu erbringen. Weiterhin werden die gesetzlichen Krankenversicherungen der Rentner bezuschusst.

 

Alle privaten Vorsorgemöglichkeiten arbeiten so, dass die Beiträge jetzt von der versicherten Person einbezahlt werden, sie verweilen unberührt auf dem Rentenkonto dieser Person und werden im Rentenalter nur an den Versicherten, also an den Bezugsberechtigten, der auch einbezahlt hat, ausgezahlt. Bei der gesetzlichen Rente müssen die Einnahmen für die gesetzliche Rentenversicherung die laufenden Ausgaben decken, denn die Gelder werden sofort wieder verwendet. Aus diesem Prinzip entstand der Begriff „Generationenvertrag“; eine Generation kümmert sich um die andere. Im Fachjargon spricht man auch vom Umlageverfahren.

Ein grundsätzlicher Vorteil der gesetzlichen Rentenversicherung ist, dass man flexibel auf sich ändernde Situationen reagieren kann. Bestes Beispiel dafür ist wohl die deutsche Einheit. Krisen, Inflationen und Währungsreformen können durch dieses Prinzip mehr oder weniger gut überstanden werden. Die Auszahlungen können immer sofort beginnen, weil diese durch die aktuellen Eingänge gedeckt werden. Allerdings ist nachteilig zu erwähnen, dass bei steigender Lebenserwartung die Bevölkerungszahl und damit die Anzahl der Beitragszahler sinken.

Weitere Informationen:
  • Allgemeine Informationen zur gesetzlichen Rentenversicherung

  • Die Rentenkrise